Wie sieht die Arbeit der Zukunft aus?
Unsere Art zu arbeiten hat sich gerade in den letzten Jahren gravierend verändert. In Krisen zeigt sich deutlich, wie wichtig technologische Weiterentwicklung für uns als Gesellschaft ist.
Die Entwicklung neuer Technologien hat immer wieder zu industriellen Revolutionen geführt und unsere Arbeitsweise und Arbeitswelt verändert. Mit den Schlüsseltechnologien der Zukunft wie KI, der Quantentechnologie, CleanTech oder neuen Entdeckungen in der Luft- und Raumfahrttechnologie erleben wir gerade einen weiteren Entwicklungsschritt, der weitreichende Konsequenzen für uns alle haben wird.
Die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass neue Technologien auch dazu führen können, dass Arbeitsplätze durch Maschinen ersetzt werden. Aber gerade dadurch werden neue Berufsfelder und Berufe und damit auch neue Chancen entstehen.
Entscheidend ist dabei, dass sich Bayern als Hightech-Standort im weltweiten Wettbewerb positioniert und damit die Jobs der Zukunft für kommende Generationen sichert.
Erfolgsgeschichten
Kooperative Stapler
Die Automatisierung intralogistischer Prozesse ist ein wichtiger Schlüssel zur nachhaltigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in einem durch Globalisierung und verstärktem Wettbewerb geprägten Markt.
Ziel des Projektes ist die Entwicklung neuer Methoden zur intelligenten Vernetzung und Automatisierung innerbetrieblicher Flurförderzeuge. Eine derart vernetzte Flotte soll durch kooperatives Verhalten beim autonomen Fahren, der Auftragsplanung und Auftragsbearbeitung sowie durch Auswertung eines möglichst umfassenden Datenbestands eine deutliche Erhöhung des innerbetrieblichen Waren- und Materialflusses erreichen und damit maßgeblich zur Optimierung der Wirtschaftlichkeit und Effizienz intralogistischer Prozesse beitragen. Hierbei kommen die neuesten Methoden der Künstlichen Intelligenz und des Maschinellen Lernens zum Einsatz.
Freie Fahrt auf allen Schienen
Technische Hochschule Ingolstadt:
Damit die Verkehrswende gelingt, brauchen wir gut vernetzte und sichere Schienenwege. Die stetig nachwachsende Vegetation entlang des 33.440 km langen Streckennetzes der DB zu kontrollieren und zu pflegen ist eine zeitintensive und herausfordernde Aufgabe. Um der vorgeschriebenen Verkehrssicherungspflicht nachzukommen, muss mindestens einmal jährlich die Vegetation entlang des gesamten Streckennetzes von Fachpersonal inspiziert, dokumentiert und ausgewertet werden.
Das Projekt „FreeRail“ erarbeitet die wissenschaftlich-technischen Grundlagen eines zukünftigen, vollautomatisierten, drohnenbasierten Systems zur digitalisierten Vegetationskontrolle und Registrierung von Schäden nach Unwetterereignissen entlang des Streckennetzes der Deutschen Bahn. Ziel ist zum einen die Konzeptionierung und Untersuchung der hierfür benötigten Technologien und Betriebsprozesse. Zum anderen soll ein funktionsfähiger Demonstrator entwickelt und an einem ausgewählten Streckenabschnitt erprobt werden.
KI in der Produktionslogistik
Hochschule Landshut:
Ziel des Projektes KIProLog ist die Optimierung der innerbetrieblichen Logistik im Hinblick auf den Materialfluss sowie der Informationsbereitstellung für die Planung und Steuerung eines Logistiksystems unter Anwendung von Methoden der Künstlichen Intelligenz. Mittels Echtzeitdaten sollen intelligente Logistiksysteme Wissen erlernen und dadurch Engpässe in der Logistikkette identifizieren sowie präventiv beseitigen. Darüber hinaus werden Vergangenheitsdaten analysiert und Zukunftsprognosen erstellt. Anschließend werden anhand von selbstlernenden Algorithmen Steuerungsparameter automatisch optimiert, um den manuellen Planungsaufwand signifikant zu reduzieren. Anwender sollen zudem mit Hilfe von digitalen Assistenzsystemen Lösungsvorschläge erhalten, wie sie ihre Produktions- und Logistiksysteme verbessern können.
SPITZENFORSCHUNG
Prof. Dr. Jochen L. Leidner
Künstliche Intelligenz im Versicherungsbereich
Hochschule Coburg
Erstmalig hat Jochen Leidner 2009 die Frage verfolgt, wie Computer Menschen bei der Beschaffung und Interpretation von Risikoprofilen aus großen Nachrichtensammlungen unterstützen können – seine Modelle werden u.a. von internationalen Großbanken für Hintergrundüberprüfungen (KYC Compliance) eingesetzt.
Alle menschlichen Handlungen sind mit Risiken behaftet, von der Fahrt zur Arbeit bis zum geopolitischen Risiko, von daher ist die Forschung zur Verbesserung der Risikoanalyse für alle Entscheider – Politiker, Versicherungen, Unternehmen, Investoren von Interesse. Besonders stolz ist Leidner darauf, einige seiner Ideen von der Grundlagenforschung bis zur Produktauslieferung über alle Phasen hinweg begleitet zu haben.
Weitere Forschungsfelder von Professor Leidner sind Computerlinguistik, maschinelles Lernen, Geoinformationssysteme, Suchmaschinen und Informationssysteme soiwe Methodologie.
Profil bei der Hochschule Coburg
(Foto: Hochschule Coburg)