Größter Luft- und Raumfahrtcampus Europas entsteht in Taufkirchen und Ottobrunn im Münchner Süden
Europas künftig größter Luft- und Raumfahrtcampus entsteht in der Region München. Der Freistaat und die beteiligten Kommunen haben Ende Juni eine Gemeinsame Erklärung zur Entwicklung des neuen Campus unterzeichnet und setzen so den Grundstein für ein wissenschaftliches und wirtschaftliches Mega-Projekt. Das Herzstück des Campus wird das Departement of Aerospace and Geodesy der Technischen Universität München (TUM) bilden. Wissenschaftsminister Blume: „Neues Level für Luft- und Raumfahrt!“
Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder erklärte bei der Unterzeichnung: „Das bayerische Space-Valley wächst! Mit der heutigen Unterzeichnung beschleunigt der Freistaat den Ausbau des Luft- und Raumfahrtcampus Taufkirchen/Ottobrunn der TU München gemeinsam mit Landkreis und Kommunen. Wir entwickeln in Bayern Europas größte Fakultät für Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie mit rund 50 Professuren und über 4000 Studenten. Bereits heute freuen wir uns über das große Interesse! Bayern ist weltweit einer der modernsten Standorte im Bereich Zukunftstechnologien. Alleine in Luft- und Raumfahrt investiert der Freistaat rund 700 Mio. Euro. Weltraumforschung ist zentral für die Menschheit: Der Blick ins All sucht nach Antworten auf die großen Fragen – und ermöglicht konkrete Lösungen für aktuelle Herausforderungen hier auf der Erde, etwa bei der Klimaforschung. Unsere bayerischen Aktivitäten sollen dazu beitragen, die Welt und uns selbst besser zu verstehen.“
Wissenschaftsminister Markus Blume betonte vor Ort: „Boarding completed: Mit dem Freistaat, den Gemeinden Taufkirchen und Ottobrunn, dem Landkreis München und der TUM ist eine starke Crew an Bord. Gemeinsam heben wir hier und heute die bayerische Tradition der Luft- und Raumfahrt auf ein neues Level – ein historischer Moment. Der Standort Taufkirchen und Ottobrunn ist durch sein unternehmerisches Umfeld prädestiniert für den größten Luft- und Raumfahrtcampus Europas. Hier bringen wir Wissenschaft, Start-ups und Industrie zusammen. Das bringt Wachstum und steigert Wettbewerbschancen für ganz Bayern. Vielen Dank allen Beteiligten, besonders den Gemeinden und dem Landkreis, die dem Campus ein Zuhause geben.“
Region seit Langem etablierter Standort für Luft- und Raumfahrt
Mit der Standortentscheidung und der Gemeinsamen Erklärung knüpfen der Freistaat und die beiden Gemeinden an eine Traditionslinie an: Die Region ist seit Langem etablierter Standort für Luft- und Raumfahrt. Unternehmen wie Airbus, die Ariane-Group oder IABG sind hier ansässig. Sie ermöglichen Partnerschaften und bieten ein einzigartiges Umfeld. In einem konstruktiven Dialog konnten die Interessen von Freistaat, TUM und Kommunen passend austariert werden. Aktuell werden geeignete Flächen für die weitere Entwicklung identifiziert. Alle Beteiligten streben die Verlängerung der U-Bahn-Linie U5 von Neuperlach Süd über Ottobrunn ins Entwicklungsgebiet an.
Rasanter Ausbau dank Hightech Agenda Bayern
Luft- und Raumfahrttechnik ist ein industrieller Schlüsselbereich für den Wirtschaftsstandort Bayern. Sie ist Grundlagentechnologie für zahlreiche Branchen wie Luftfahrt, Automotive oder Medizintechnik und leistet wichtige Beiträge zur nachhaltigen Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen wie Energiewende, Klima- und Umweltschutz, Mobilität und Sicherheit. Forschung und die Ausbildung neuer Fachkräfte sind dabei die entscheidende Basis.
Der Ausbau der 2019 gegründeten Fakultät für Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie (seit 2021 Department of Aerospace and Geodesy) der TUM schreitet rasant voran. Mit aktuell 27 Professuren und circa 1.500 Studierenden gehört die Fakultät schon heute zum internationalen Spitzenfeld. Im Endausbau sollen rund 50 Professorinnen und Professoren, rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bis zu 4.000 Studierende die größte Luft- und Raumfahrtfakultät Europas bilden. Die Innovationsoffensive Hightech Agenda Bayern beschleunigt die Entwicklung: Insgesamt werden aus der Hightech Agenda Bayern über 43 Millionen Euro und 16 zusätzliche Professuren in den Aufbau investiert.
Foto: Axel König/StMWK