„Bayern wird zur Heimat eines Giganten“: Leibniz-Rechenzentrum erhält neuen Supercomputer
Der neue Supercomputer Blue Lion am Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW) ist Teil der nationalen Infrastruktur für Höchstleistungsrechnen. Dienen wird er einem breiten Spektrum von Forschungsprojekten. „Blue Lion wird den Durchbruch in neue Anwendungsdimensionen von Wissenschaft und Forschung ermöglichen“, betonte Wissenschaftsminister Markus Blume Mitte Dezember bei der Unterzeichnung des Vertrags zwischen dem LRZ und Hewlett Packard Enterprise (HPE).
„Bayern wird zur Heimat eines Giganten: Mit dem Supercomputer Blue Lion schreibt das Leibniz-Rechenzentrum die Erfolgsgeschichte bayerischer Spitzenforschung verschiedener Disziplinen weiter – von der Astrophysik bis zu den Biowissenschaften. Das LRZ setzt mit herausragender Technologie und starker Kooperation mit Hewlett Packard Enterprise weltweit Maßstäbe: Mit einer Rechenleistung, die rund 30-mal so stark ist wie die seines Vorgängers, wird Blue Lion den Durchbruch in neue Anwendungsdimensionen von Wissenschaft und Forschung ermöglichen“, betonte Wissenschaftsminister Markus Blume. „Wir unterstützen diese Zukunftstechnologie mit unserer Hightech Agenda Bayern und je 125 Millionen Euro von Land und Bund. Klar ist: Es gibt keine bessere Heimat für unseren neuen Supercomputer als das LRZ – hier bilden Quanten- und Supercomputing sowie KI eine einzigartige technologische Infrastruktur. Ich freue mich auf 2027, wenn es heißt: Griaß di‘ Blue Lion bei uns in Bayern!“
Schnell, kompakt und äußerst vielseitig: Blue Lion wird ab 2027 die Spitzenforschung in Bayern unterstützen und als System des Gauss Centre for Supercomputing (GCS) ebenso für herausragende, nationale Wissenschaftsprojekte rechnen. Die Gesamtkosten von 250 Millionen Euro, in denen die die Betriebskosten bis 2032 enthalten sind, teilen sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (StMWK).
„Bayern ist mega in der Wissenschaft: Unser neuer Supercomputer ‚Blue Lion‘ ist ein weltweiter Top-Star der Wissenschaft. Bayern schreibt damit Geschichte! Das ist der drittschnellste Supercomputer der Welt und kommt ins Leibniz-Rechenzentrum in Garching bei München. Insgesamt investieren Bund und Bayern 250 Millionen Euro in dieses Zukunftsfeld“, sagte Ministerpräsident Dr. Markus Söder. „Warum? KI und Supercomputing werden unsere Welt völlig ändern. Der ‚Blue Lion‘ kann pro Sekunde 7 ExaFlops Rechenleistung. Das ist eine unglaubliche Zahl mit 18 Nullen – oder anders gesagt: eine Milliarde Milliarden. Hätte jemand seit dem Urknall jede Sekunde eine Rechenoperation durchgeführt, würde der ‚Blue Lion‘ heute dafür eine Sekunde brauchen. Er ist unser Aushängeschild und Eckpfeiler der KI-Offensive und Quantenstrategie. Das hilft in der Astrophysik, aber auch der Chemie, Strömungsmechanik und den Geowissenschaften. Wissen ist Zukunft. Was vor ein paar Jahren noch Science Fiction war, ist heute Alltag. Insgesamt hat Bayern sogar neun Supercomputer und damit mehr als Taiwan, Schweden oder Australien. Wir sind weltweit vorne mit dabei. Das zeigt auch unsere entscheidende Beteiligung an der neuen und deutschlandweit einmaligen KI-Fabrik, die die EU-Kommission fördert. ,Blue Lion‘ bedeutet ,blauer Löwe‘ – das passt zu Bayern.“
Flexibel, effizient und leise
Die Architektur des neuen Höchstleistungsrechners ist so konzipiert, dass er klassische Workflows aus dem High-Performance Computing (HPC) und Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) ausführen und miteinander kombinieren kann.
Dabei wird es im LRZ künftig deutlich leiser zugehen: Blue Lion wird zu 100 Prozent direkt flüssiggekühlt. Dafür fließt bis zu 40 Grad warmes Wasser in Kupferrohren durch die Racks. Die Wasserkühlung macht die Abwärme des Systems nutzbar – schon heute klimatisiert und heizt das LRZ damit seine Büros und könnte weitere Institute in der Nachbarschaft versorgen. Die energieeffiziente Kühlung senkt die Betriebskosten und die Kohlendioxidemissionen. Blue Lion benötigt zudem deutlich weniger Platz, weil Serverschränke dichter gepackt werden können.
(Foto: Axel König/StMWK)