„Wo KI draufsteht, ist immer auch Bayern drin“: Bayern baut europäische KI-Fabrik mit auf

Neue Infrastruktur für Supercomputing: In Deutschland wird eine europäische KI-Fabrik für Forschung, Industrie und öffentliche Verwaltung aufgebaut. „Bayern ist mit dem Leibniz-Rechenzentrum ein starker Partner im deutschen HammerHAI-Konsortium“, betonte Wissenschaftsminister Markus Blume Anfang Dezember. Insgesamt fördert das Supercomputing-Gemeinschaftsprojekt EuroHPC Joint Undertaking (EuroHPC JU) sieben Standorte in Europa.

Wer Künstliche Intelligenz einsetzen will, braucht neben Fachwissen vor allem geeignete KI-Computing-Hardware, Software und Datenpoolbestände. Entsprechende Angebote sind bisher in Deutschland und Europa für Forschungseinrichtungen und Unternehmen noch nicht ausreichend verfügbar. Bayern wird daher gemeinsam mit weiteren Partnern in kurzer Zeit eine europäische KI-Fabrik einrichten, die den Einsatz von KI-Technologie in Wissenschaft und Wirtschaft deutlich erleichtert.

Das Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (LRZ) ist starker Partner in einem neuen Konsortium namens HammerHAI, das diese für KI optimierte Supercomputing-Infrastruktur inklusive Beratung und Support bereitstellen wird. HammerHAI ist eine von sieben europäischen KI-Fabriken, die heute von der EuroHPC Joint Undertaking (EuroHPC JU) angekündigt wurden.

„Der Zuschlag für die KI-Fabrik ist ein Riesenerfolg für Deutschland und für Bayern. Wo KI draufsteht, ist immer auch Bayern drin: Die europäische KI-Fabrik wird den weiß-blauen Stempel tragen. Bayern ist mit dem LRZ ein starker Partner im deutschen HammerHAI-Konsortium“, betonte Wissenschaftsminister Markus Blume. „Wir freuen uns, dass das Leibniz-Rechenzentrum in Garching gemeinsam mit seinen Partnern in Stuttgart den Zuschlag bekommen hat, eine europäische KI-Fabrik zu errichten. Einmal mehr hat das LRZ seine deutschland- und europaweite Spitzenstellung unter Beweis gestellt, nachdem erst in der vergangenen Woche der Startschuss für den Aufbau des europaweit leistungsfähigsten Quantenrechners in München gegeben wurde.“

Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder sagte: „Eine sehr gute Nachricht: München ist bei der neuen KI-Fabrik dabei! Künstliche Intelligenz ist wie ein Urknall für das Wissensuniversum. Deshalb wollen wir bei dieser Technologie weltweit vorne mit dabei sein. Bayern wird mit seinem Know-How und weiteren starken Partnern die völlig neue KI-Fabrik aufbauen. Herzlichen Glückwunsch an Wissenschaftsminister Markus Blume zu diesem Erfolg! Das ist ein weiterer Baustein für unser Hightech Netzwerk. Ich bin überzeugt: Forschung und Technologie sind unsere Chance für eine erfolgreiche Zukunft.“

Know-how für die Nutzung von großen KI-Rechnern

Als Partner in HammerHAI wird sich das LRZ auf Fragen der Benutzerschulung, der Bereitstellung und Wartung der KI-Kernsoftwareumgebung der KI Fabrik, der Datenverwaltung und des Datenzugriffs sowie der Vertrauenswürdigkeit der KI konzentrieren. Das LRZ ist Mitglied des Gauss Center for Supercomputing, der Allianz der drei nationalen Höchstleistungsrechenzentren Deutschlands. Für die KI-Fabrik wird das LRZ ein Team mit acht Experten für KI-Anwenderunterstützung und Datenmanagement aufbauen. Damit wird Know-how für die optimale Nutzung von großen KI-Rechnern geschaffen und für potentielle Anwender in Bayern, Deutschland und ganz Europa verfügbar gemacht.

„KI muss zuverlässig und datenschutz-konform funktionieren, soll sie Wissenschaft und Wirtschaft wirklich nützen. Insbesondere für die Verbindung von Hochleistungsrechnern und KI haben wir in internationalen Projekten wie dem Trillion Parameter Consortium für vertrauenswürdige KI-Methoden sowie beim Aufbau einer leistungsstarken KI-Infrastruktur für Bayern viel Expertise aufgebaut. Damit werden wir jetzt HammerHAI nach vorne bringen“, erklärte der Vorsitzende des Direktoriums des Leibniz-Rechenzentrums Prof. Dieter Kranzlmüller.

Zusammenarbeit prominenter High-Performance-Computing- und KI-Organisationen

HammerHAI basiert auf einer Zusammenarbeit zwischen prominenten Organisationen der deutschen High-Performance-Computing- (HPC) und Künstliche-Intelligenz-Communities. Beteiligt ist neben dem Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften das Höchstleistungsrechenzentrum der Universität Stuttgart (HLRS) als Konsortialführer. Darüber hinaus wird die AI Factory von wichtigen Beiträgen der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung Göttingen, des Karlsruher Instituts für Technologie und der HPC/KIBeratung SICOS BW profitieren. Das Projekt wird auf den bestehenden Fähigkeiten der nationalen High-Performance-Computing (HPC)-Infrastruktur in Deutschland aufbauen und einen neuen, großen, für KI optimierten Supercomputer beschaffen, der für das EuroHPC JU und die Fördergeber am HLRS betrieben wird.

Das Projektbudget von rund 85 Millionen Euro für drei Jahre wird vom EuroHPC JU, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur kofinanziert.

(Foto: Axel König/StMWK)

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